Montag, 27. November 2017

Myakka River State Park

26.11.2017, Sonntag

Heute gab es nur kleines Frühstück für mich, da ich gestern noch Magenschmerzen hatte. Jetzt ist alles wieder gut, das Wetter verspricht schön zu werden und ich mache mich früh auf den Weg Richtung Sarasota zum Myakka River State Park.

 Meinem inzwischen gebändigtem TomTom unterläuft nur ein winziger Fehler, er lässt mich schon 500 m vorher abbiegen, aber da stehe ich vor einem verschlossenen Tor. Keine Ahnung,  was das war. Aber nur ein Stück weiter geradeaus hab ich dann den richtigen Eingang gefunden!
Eintritt kostet 4 Dollar und ich freue mich auf den Park!
Ich stelle das Auto ab und mache mich zu Fuss auf den Weg zum Canopy Walk. Den will ich als erstes angucken, bzw erlaufen.








Schon auf dem Weg gefällt es mir hier ausnehmend gut. Ich bin wie gesagt sehr früh hier angekommen, 8:30, es sind kaum Besucher hier und dadurch recht ruhig. Nach ca. 1 1/2 Meilen erreiche ich den Weg, habe aber schon vorher so viele Wildvögel gesehen und  in einem kleinen Flusslauf die ersten Alligator

Nach einigen weiteren Meilen komme ich an den Parkplatz, von dem man zum Canopy Walk Way startet. Ja, jedermann kann hier alle Strecken zu den jeweiligen Wanderwegen mit dem Auto fahren und findet genügend Parkplätze dort. Hätte ich es vorher gewusst, wäre ich wohl auch mit dem Auto gefahren. Bin im Nachhinein aber froh, dass ich die Strecke gemütlich zu Fuss gegangen bin. So hab ich mehr von der Natur und den Tieren gesehen. Ich war mittendrin, sozusagen.




Hier rüber zu laufen ist zwar hoch, war aber jetzt kein Problem. Im ersten Augenblick war ich etwas erschrocken,  da diese Baumbrücke etwas schwankt, wenn man rüber läuft.
  Als ich dann unten weiter gehe hatte ich noch mehr von diesen hohen Stegen erwartet, aber irgendwie war da nix. Der Weg führte auf den Nature Trail, und dann bin ich halt den auch gegangen. Da war ich die meiste Zeit ganz allein, nur 1x begegnete mir eine Familie. Dadurch war es ganz still dort, ich hörte nur immer wieder das rascheln der herumlaufenden Squirrels.





 Das sieht noch frisch aus, ob das von Irma war?





 Nach diesen beiden Trails gehe ich erstmal wieder zurück und beschliesse, mit dem Auto noch durch den Park zu fahren. Zu Fuss würde ich wohl noch Tage brauchen. Ich halte nochmal beim Birdwalk, das ist ein kleiner Holzsteg, der über Marschland führt, und von dem man einen guten Blick über den vor einem liegenden Upper Myakka Lake hat.






Ich fahre danach ein Stück zurück und biege nochmal ab, um zum Myakka Outpost zu kommen. Es ist inzwischen Mittagszeit und es sind erheblich mehr Menschen hier. Man kann von diesem nördlichen Punkt eine Airboat Tour über den See machen, man sieht sicherlich viele Vögel, aber ich fahr nicht mit. Dafür mach ich jetzt erstmal Mittagspause an diesem schönen Platz:

Während meiner Pause kommen so viele Vögel, Fischreiher und diese weissen StelzenVögel vorbei. Ein schöner Ort. Und dann sehe ich zum 2. Mal an diesem Tag einen Alligator langsam im Wasser dahingleiten. Nein, gleich drei, in der Ferne schwimmen auch noch zwei im Wasser!



Nicht nur ein Canopy Walkway, auch eine kleine Canopy Road!
ein origineller Aschenbecher!
 Nach der Mittagspause mache ich mich langsam auf den Rückweg,  nutze noch die Restrooms und verlasse dann den Park.
 Das war wieder ein sehr schönes Erlebnis und ich fahre zufrieden weiter Richtung Naples, über die I-75. Da es schon früher Nachmittag ist und es sehr warm geworden ist, mein Auto zeigt mir 28° an, mache ich zwei Pausen, einmal für Kaffee,  einmal Restrooms und was zu essen von der Tanke. Irgendwie hab ich jetzt einen toten Punkt. Aber egal, weiter geht's. Je näher ich Naples komme, umso mehr Schäden von Irma fallen mir auf: viele umgekippte Bäume auf dem Mittelstreifen der I-75, dann mal auf der rechten Seite ein Haufen von beschädigten Booten, Große Interstate-Hinweisschilder, die verbogen auf dem Randstreifen liegen. Verbogene hohe Hinweisschilder wie die, die ein BW ankündigen und viele Häuser, die repariert oder neu aufgebaut werden. Das sieht alles ganz traurig aus! Irma muss hier ganz schön gewütet haben.
Nun sagt mir mein TomTom, dass es nur noch 4 Meilen sind und ich bin froh. Kurz vor Erreichen der Ausfahrt bin ich unkonzentriert und verpasse die Ausfahrt! Bitte wenden! Geht hier nicht, aber dann bekomme ich es doch hin. Und jetzt der Supergau!!!!! Ich wunder mich noch, dass der Parkplatz so leer ist, eigentlich steht gar kein Auto hier! Na gut, mein Hirn schaltet noch nicht. Ich steig aus und gehe auf den Eingang zu, die Tür öffnet sich nicht, an der Tür klebt ein Zettel: dieses Motel ist zur Zeit noch geschlossen aufgrund der Schäden durch Irma. Wenn Sie eine Reservierung haben, suchen Sie bitte ein anderes La Quinta auf und fragen nach freien Zimmern! Da hab ich erstmal keine Worte und weiss kurz nicht, was ich machen soll! Aber gut, irgendwas muss ich ja tun. Ich beschliesse,  auf der 75 zurück zu fahren, denn ich meine eine Zeit lang vorher ein Hinweisschild für ein La Quinta gesehen zu haben. Gut, bei der nächsten Abfahrt steht es nicht drauf, ich fahre trotzdem runter, ich kann ja nicht die ganze Strecke zurück fahren. Ich fahre zum hier liegenden BW und Frage um Hilfe. Die sehr freundliche und hilfsbereite Desk Managerin fängt gleich an, zu telefonieren, es dauert ein bisschen,  aber dann erzählt sie mir, dass anscheinend alle im Umkreis von Naples geschlossen haben! Dann telefoniert sie nochmal und ich kann diese Sache entspannt auf deutsch mit einer Dame von Booking.com klären. Dort ist übrigens nicht bekannt, dass diese Motels hier geschlossen haben. Es ging bei denen keine Information ein. Sie wollte mir dann direkt ein Ersatzhotel suchen, aber ich hab mich entschlossen, gleich dort im BW zu bleiben. Egal, zu welchem Preis! Dazu sagte die Dame, dass Booking.com mir die Differenz zahlt. Na, mal sehen. Ich hatte das La Quinta lange nach Irma gebucht, und die Buchung ging problemlos vonstatten. Merkwürdig !
Jetzt nächtige ich in einem schönen Zimmer mit Balkon im BW in der Nähe von Naples!

 Dafür dass die Managerin mir so geholfen hat, hab ich es ihr nicht gut gedankt! Mir ist auf dem Flur vor meinem Zimmer meine Gallone Wasser runterfallen, und natürlich nicht heil geblieben! Springflut! Mein Gott, ist mir das peinlich! Schnell Bescheid gesagt, und jetzt läuft da ein lauter Trockner. Tja, das war kein perfekter Tag, nur der erste Teil.





2 Kommentare:

  1. Ach Crishan, das sind immer so schöne Posts von dir und wenn ich die Bilder sehe, kriege ich Gänsehaut pur !!!! Was du in den paar Tagen schon alles erlebt hast, ist unglaublich !!!!!
    Warst du die einzige Besucherin um dieser Zeit im Park ; ) ?????
    Die Bilder vom Park haben mir sehr gut gefallen und der blaue Himmel ....... WAHNSINN !!!!!
    Kann es sein, das du deine Höhenangst besser ausblenden kannst ??? Niedrig, sah das ja nicht gerade aus, auch wenn das Geländer recht robust wirkte ;)
    Das war ja schon Mal ein toller Vorgeschmack auf die Baldachin Straßen =) ..........

    Der zweite Teil deiner abenteuerlichen Tour war ja der Knaller !!!!
    Mich kann eigentlich nichts so schnell aus der Ruhe bringen, aber da wäre ich ebenfalls leicht am Limit angekommen !!! Zumal es ja dauert, eh man Mal wieder einen klaren Verstand bekommt, um wieder klar denken zu können ?????
    Gut, das du dich noch an das andere Motel erinnern konntest und dir diese nette Dame am Empfang so gut weitergeholfen hat !!! Hast du bei Booking.com angerufen oder sie ????
    Egal, jedenfalls ein gutes Ende ........ von der Springflut mal abgesehen 😂 !!! Ich denke auch, Bookingcom.com wird dir das Geld erstatten, aber in dem Moment, wäre mir auch alles egal !!!!!!


    Die Tage müssen nicht immer perfekt sein, aber das war schon eine Nummer !!!!
    Später wird man es Mal anders sehen, das sind die Begebenheiten, die man sicher nicht vergisst !!!!

    Bleibst du noch in der Gegend von Naples ??? Vielleicht kann die nette Dame nochmal checken, ob dein nächstes Motel schon wieder offen ist ????

    Gute Weiterreise !!!

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  2. Oh manno, was für ein Tag!!!
    Wie schön, daß Dir der Myakka Park gefallen hat :-)
    Hat er uns damals auch. Respekt da so alleine herumzulaufen, morgens kaum eine Menschenseele, und jden Moment kann ein Wildschwein über die Straße laufen... das war jedenfalls bei uns damals so...
    ...und daßDu Dich auf den Holzsteg getraut hast, da würd ich glatt sagen : Höhenangst adeeee

    Um den Moment, vor dem geschlossenen Motel zu stehen, wird Dich allerdings niemand beneiden. Was für ein Albtraum !!!
    Hoffentlich war es wenigstens noch hell, aber das nehme ich jetzt mal an?

    Die Gallone Wasser fallen sehen... oh je, shit happens... dafür musstest Du die ganze Nacht den Trockner vor der Tür aushalten, hoffentlich konntest Du schlafen!
    Bis denne

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