21.03.2010, Sonntag
Bevor wir heute weiterfuhren, suchten wir im Ort ein Internetcafe. Wir hatten uns im Supermarkt Tracfones gekauft, die mussten nun im Internet freigeschaltet werden. Leider hat das nicht funktioniert, unsere Handys, 2010 waren das noch diese uralten Tastentelefone, funktionierten hier auch nicht. Ich war mal wieder beunruhigt, wusste aber auch keinen Rat. Dann musste es eben ohne gehen!
Der heutige Fahrweg auf dem Highway One führte uns über einen sehr schönen, aber auch den spektakulärsten Abschnitt. Es ging auf gefühlt sehr schmaler Strasse bergauf, dann wieder bergab, rechts die Berge, links der Abgrund. Für mich war das die absolute Hölle, es war kräftezehrend und jede kleine Schotterhaltebucht war meine. Ich musste einfach häufig diese Minipause haben, um mich von der Angst zu erholen. Das Gute war dann immer, der PKWstau hinter mir löste sich auf, und alle Fahrer waren dankbar, dass ich sie vorbeiliess. Wenn die wüssten!
Philip war sehr verständnisvoll und hat gemeint, ich soll so oft anhalten, wie ich möchte. Dazu hat er mich immer mit Getränken versorgt, die Flaschen immer wieder aufgefüllt, und um meine Nerven zu beruhigen, reichte er mir häufig einen Schokoriegel. Oder eine Banane.
Ein wunderbarer Parkplatzstopp mit herrlicher Aussicht!
Die kalifornische Küste entlang des Highway One ist wunderschön, spektakulär und einmalig!
Auch Philip erliegt dem Charme der Squirrels! Fütterung ist angesagt, obwohl ich der Meinung bin, die finden ihr Futter auch allein.
Wir fahren weiter auf einem Streckenabschnitt, der mal nicht ganz so schlimm ist, und den ich auch geniessen kann.
Aber schon bald wird es wieder steiler und ich fühle mich wieder extrem unwohl!
Jetzt kommt auch noch eine blöde Baustelle, rechte Fahrspur gesperrt, ich muss auf die linke Spur, also am Abgrund fahren! Die absolute Hölle für mich!
An dieser Ampel amüsiert Philip sich ausnahmsweise etwas über mich: wir müssen bei Rot stehenbleiben, direkt am steilen Berg. Handbremse ist angezogen, es kann ja soweit nichts passieren. Trotzdem sitze ich nach vorne gebeugt, damit wir nicht nach hinten wegrollen. Philip grinst! Ehrlich, so eine Urlaubsfahrt durch Berge mache ich nie wieder!
Endlich wieder eine Haltebucht! Diesmal steigen wir auch aus und vertreten uns die Beine. Eigentlich ist auch Essenszeit, also mache ich den Vorschlag, dieses hübsche Restaurant zu nutzen.
Es liegt spektakulär an dieser Küste mit einer tollen Aussicht!
Wir setzen uns auf die Terrasse und geniessen erstmal den Weitblick.
Dann guckt Philip mal in die Karte und meint, wir sollten vielleicht lieber zum Auto zurückgehen.
Erst dachte ich, die Auswahl in der Karte wäre vielleicht zu gering. Aber es waren eher die horrenden Preise, die ihn abschreckten. Nach kurzer Überlegung bin auch ich der Meinung, das muss nicht sein. Wir stehen auf und gehen wieder.
Tja, manchmal bezahlt man die schöne Aussicht mit.
Auch diese Brücke habe ich bezwungen.
Aber sieht sie von weitem nicht schön aus?
Wir sind eigentlich schon kurz vor unserem nächsten Übernachtungsziel, aber die Blase drückt.
Deswegen machen wir Pause auf einem weiteren schönen Rastplatz.
Dann erreichen wir den Big Sur State Park, wir buchen eine Nacht und suchen unseren Stellplatz.
Mitten im Wald, mitten in der Natur, hinter uns ein Fluss, den wir rauschen hören. Wir sind begeistert! Jeder Platz hat eine Feuerstelle , Feuerholz bekommt man vorne in der Lodge. Wir könnten also rein theoretisch heute abend grillen, aber dafür haben wir nicht eingekauft.
Nachdem wir alles angeschlossen und abgeleitet haben wollen wir einen Spaziergang, oder vielleicht schon eine kleine Wanderung machen.
Wir sind kreuz und quer durch den Wald und über das Campinggelände gegangen, wobei Campinggelände eigentlich nicht der richtige Ausdruck ist. Wir sind im Wald, in einem geschützten State Park, und überall in der Natur sind kleine Flächen als Stellplätze. Keine künstlich angelegten Wege, nur Waldwege. Nur vorne an der Lodge gibt es natürlich die Zufahrtsstrasse und Parkplätze.
Den Baum kann man nicht mit den Riesenmammutbäumen wie z.B. im Kings Canyon vergleichen, aber der Durchmesser ist auch schon ganz beachtlich.
Nach unserem ausgedehnten Spaziergang kommen wir bei der Lodge wieder raus und ich habe grossen Hunger. Philip meint, hier zu speisen wäre vielleicht auch etwas zu teuer. Aber ich finde, wir haben es uns heute verdient! Wir essen beide einen sehr leckeren fast gesunden Burger, bei dem auch das Brötchen selbstgemacht scheint, und sind hochzufrieden. Nur das Wasser schmeckt hier sehr chlorig, das kann ich nicht trinken.
Nun ist es spät geworden und wir beschliessen den Abend.
Wie schön, so mitten im Wald und am Fluss die Stellplätze. Hoffentlich kannst du mal schlafen!
AntwortenLöschen