22.03.2010, Montag
Ich habe die Nacht sehr wenig geschlafen, mir kreisten zuviele Gedanken im Kopf herum. Ich dachte immer an die kommende Strecke, die ich noch fahren musste, es kam ja auch noch die Bixby Creek Bridge, vor der ich im Moment gefühlt die meiste Angst hatte. Ich kam nachts auf die dümmsten Gedanken, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, dass jemand anders das Wohnmobil über die Brücke fährt oder so. Ach, was soll ich sagen, es gab einfach keinen Ausweg. Als Entschädigung für das lange wachliegen durfte ich den wahnsinnig schönen Sternenhimmel hier im Wald geniessen. Keine Lichtverschmutzung, soooo viele Sterne am Himmel, und ich habe immer wieder rausgesehen!
Wir frühstückten draussen, hörten unheimlich viele Vögel in den Bäumen zwitschern, und sahen eine Menge Squirrels hin und her flitzen. Hinter uns murmelte der Creek.
Nach dem Frühstück meinte Philip, ob wir nicht noch eine weitere Nacht bleiben können. Es wäre so schön hier.
Also ging ich nach vorne zur Anmeldung und fragte, ob der Platz noch für die nächste Nacht frei wäre. Das war kein Problem, überfüllt ist es hier ohnehin nicht. Pro Nacht 35 $ cash, auch nicht teuer!
Unsere erste Wanderung führte uns zu den Pfeiffer Falls. Nicht zu verwechseln mit dem Wasserfall am Strand im Julia Pfeiffer Ntl. Park, das Bild taucht ja in jeder Reisezeitschrift auf, aber der ist es nicht!
Der Weg geht meist recht steil bergauf, aber mit viel ausruhen kann man das gut schaffen. Ausserdem müssen wir ja immer wieder stehenbleiben, um Fotos zu machen.
Oder ich musste häufig stehenbleiben, um auf Philip zu warten, da er nicht nur den Wanderweg ging, sondern auch immer wieder auf grossen Steinbrocken in die Tiefe kletterte, um ein bisschen tiefer einen kleinen Bach zu erreichen.
Die Pfeiffer Falls waren jetzt nicht oberspektakulär, aber es ging ja auch um den Weg selbst dorthin.
Der Pfeiffer-Redwood-Creek stürzt sich hier herunter und mündet weiter unten in den Big Sur River.
Auf dem Rückweg wieder runter beschlossen wir, gleich die nächste Wanderung in Angriff zu nehmen: den Weg zum Valley View.
Die Sonne kam immer mehr raus, und es wurde sehr warm.
Auch hier ging es teilweise wieder steil bergauf, aber ich machte immer wieder eine Trinkpause. Jeder von uns hatte genug Wasser dabei, auch Philip .
Oben angekommen hatten wir einen schönen Blick über das Tal, auf den Highway One, der sich unten dahinschlängelte, und nach rechts in der Ferne auf einen Leuchtturm, und dahinter der Pazific.
Wieder unten angekommen, machten wir erstmal eine Essenspause. Nach der Stärkung ging es dann in die andere Richtung, ein Wanderweg auf der anderen Seite des Highway One in Richtung Pazific. Wir wollten zum Buzzards Roost View Point.
Am Anfang des Weges am Big Sur River.
Der normale Wanderweg war eigentlich schon steil und anstrengend genug, aber die Jugend hat einfach mehr Power!
Die Hitze machte den Weg für mich durchaus anstrengend, aber ich wurde immer wieder mit schönen Fernblicken entschädigt.
Wir sind oben angelangt und hatten in alle Richtungen einen herrlichen Blick.
Blick ins Land zu den Bergen.
Blick Richtung Küste zum Pazifik.
Irgendwo dahinten liegt ein beliebter Badestrand, der Pfeiffer-Beach.
Irgendein Wanderer vor uns hatte das Peacezeichen aus kleinen Steinchen gelegt.
Geruhsam gingen wir den Weg wieder zurück, ich war froh, noch eine Nacht zum ausruhen zu haben. Wären wir heute schon weitergefahren, hätten wir nicht soviel wandern können, und wir hätten nicht soviel Schönes gesehen!
Das war eine gute Entscheidung!
Abends war echt nur noch ausruhen angesagt. Draussen sitzen und den Squirrel beim umherflitzen zugucken. Philip war noch ein wenig am Creek und ist noch etwas umhergelaufen.
Auch in der kommenden Nacht konnte ich nicht so gut schlafen, aber ich will mich auch nicht ständig wiederholen!
Der Tag war jedenfalls wunderschön und ich habe jede Minute genossen!