19.03.2010
Am zweiten Morgen in LA war ich schon um 6:00 wach. Das hatten wir vor dem Urlaub auch nicht überlegt, ich bin ein Frühaufsteher und Philip schläft gerne länger. Na, da sollten wir uns doch irgendwann entgegen kommen!
Da wir am 2. Tag das Wohnmobil abholen wollten, war Philip doch recht früh aufgestanden und wir frühstückten um 7:30 bei Curlys Jr., 4 Schritte vom Hotel entfernt. Philip wollte in dem Urlaub jeden Tag in einem anderen Burgerladen essen, und ich wollte das weitgehend mitmachen.
Wenn man einen Mietwagen vorbestellt, kann man den ja gleich am Flughafen abholen und zum Hotel fahren. Diese Vorgehensweise ist bei einem Wohnmobil nicht erlaubt. Der Grund steht in den Statuten der Verleihfirmen und hat versicherungstechnische Gründe: die meisten Urlauber haben einen sehr langen Flug hinter sich, mit Zeitverschiebung. Wenn man dann sofort mit einem Wohnmobil losfährt und sich zudem vielleicht nicht auskennt, passieren aufgrund der Müdigkeit und Konzentrationsschwächen schlimme Unfälle.
Also rief ich nach dem Frühstück bei ElMonte, unserer Vermietfirma, an und versuchte auf englisch, der Dame klarzumachen, dass sie uns abholen kann. Ich hab mich wohl nicht gut genug bemüht oder mein englisch war einfach grottenschlecht. Philip hatte das dann übernommen und schon klappte alles! Am Hintereingang vom Hotel warteten wir mit unserem Gepäck auf den Wagen. Aber wir warteten nicht allein. Neben uns stand ein deutsches Ehepaar, die auch ihr Wohnmobil abholen wollten. Und dann stellte sich noch heraus, dass die beiden aus der Nähe unserer Heimatstadt kamen! Sie gaben uns schon tolle Tips für die Fahrt mit dem RV-Mobil und Philip bekam Shoppingvorschläge in günstigen Outletcentern!
Wir fuhren gemeinsam Richtung Anaheim, das El Monte RV Rental befand sich dort in der Nähe am Firestone Blvd.
Alles Schriftliche wurde erledigt, Philip half mir zum Glück beim übersetzen und verstehen.
Danach wurde uns ein Video gezeigt, in dem alle wichtigen Funktionen erklärt wurden, natürlich auf englisch! Aber Philip hörte gut zu, ich habs auch versucht und wir haben uns beide Notizen gemacht. Ein bisschen Angst hatte ich trotzdem, aber ich hab dann immer gedacht: wird schon!
Warten bei El Monte.
Ui, die Vorfreude steigt!
Uns wurde erst ein falsches Wohnmobil zugewiesen, ein grösseres! Gut , dass uns das noch aufgefallen ist! Eigentlich machte mir diese Grösse schon ein wenig Angst.
Philip ging langsam um das RV herum und guckte nach Schäden. Es gab drei Schäden, die er gleich fotografiert hat, super! Aber es waren nur kleinere Beulen im Blech.
Damals dachte ich noch von diesem Wohnmobil, dass es ja wohl kaum grösser geht. Inzwischen habe ich viele Schlachtschiffe der Amerikaner kennengelernt, es gibt bei den RV's wirklich keine Grenzen, was die Grösse angeht!
Philip machte mir den Vorschlag, ich sollte mich doch mal gleich hier auf dem Parkplatz mit dem RV vertraut machen, also eine kleine Runde fahren. Gesagt, getan! In der Zeit lernte er schon mal die ersten Wildtiere kennen.....
Auf dem Gelände von El Monte kam ich überraschend gut mit dem fahren des RV zurecht, obwohl ich weiterhin Riesenrespekt vor diesem Ungetüm hatte.
Dazu muss noch einmal gesagt werden, dass ich in meinem Leben schon einmal in Deutschland mit einem Wohnmobil gefahren bin. Ein grosses mit 7 Schlafplätzen, zusätzlich mit einem Surfanhänger hinten dran. Die Reise ging nach Frankreich ans Meer, liegt aber schon ca. 25 Jahre zurück.
Mit Respekt vor dem RV, den vollen Strassen von LA und unserer Unkenntnis, wo wir waren und wo wir hin mussten, fuhr ich vorsichtig vom Vermietgelände runter.
Wir wollten als erstes einen Supermarkt anfahren und einkaufen. TomTom hatten wir damals noch nicht, ich hatte eine umfangreiche Kartensammlung vom ADAC dabei. Die Karte für LA hatte Philip aufgeklappt in den Händen und navigierte mich durch die Strassen.
Wir fanden einen eher unbekannten Supermarkt, war aber ausreichend für unsere Zwecke. Geparkt hatte ich in der letzten Ecke, weit weg vom Eingang, da war genug Platz zum einparken!
Bis wir alles in den Regalen gescannt hatten und ausser den Grundnahrungsmitteln wie Kaffee, Milch, Toast, Butter und Marmelade auch noch die amerikanischen ungesunden Foods eingekauft hatten, verging einige Zeit. Aber es war ja noch später Vormittag, wir waren endlich im Urlaubsmodus und konnten machen, was wir wollten!
Dann ging es ab auf die Highways quer durch LA. Philip navigierte mich nach den Karten super dadurch, wir wechselten die Highways, wenn nötig, denn wir mussten Richtung Norden zum
Highway One, der am Pazifik entlang nach San Francisco führt.
Ein Schulbus.
Ein Schrotthändler.
Es wurde ein bisschen voller auf den Hwys, aber es gab keinen Stau.
Nach dem einkaufen fuhren wir erst auf dem Hwy 5, bogen später auf die 10, um dann wieder auf den Hwy 5 abzubiegen, denn der führte uns in den Norden.
Blick auf die Skyline von LA.
Wir waren noch richtig. Danach mussten wir den Hwy verlassen um auf den Hwy One zu fahren.
Wir hatten alles richtig gemacht, wir befanden uns auf dem Weg an die Küste, gleich hinter dem Tunnel kam der Santa Monica Pier.
Da waren wir schon an der Küste.
Es war immer noch sehr diesig, aber sehr warm!
Surfer bei ihrer Arbeit.
Dann kam endlich mehr Sonne raus, herrlich. Der Anblick der Küste war einmalig, und ich hatte auf einmal ein gigantisches Glücksgefühl!
Unser Ziel an diesem Tag war Ventura, dort wollten wir auf einem CG übernachten. Vorbestellt hatte ich nicht, war auch den ganzen Urlaub nicht nötig.
Der KOA CG sollte ein Stück vor Ventura liegen, wir hatten ihn aber nicht gefunden. Eine halbe Stunde sind wir durch die Gegend geeiert, ich war innerlich schon wütend und genervt. Es lag nicht am Karten lesen, Philip hatte die drei Wochen lang immer super die Strassenkarten gelesen, aber den CG konnten wir nicht finden. Nach einer 3/4 Stunde reichte es mir und ich fuhr weiter nach Ventura. Ich wollte den erstbesten CG anfahren, der uns über den Weg lief!
Dabei bekamen wir diese steile Strasse zu sehen, und ich war froh, dass ich da nicht hoch musste!
Es wurde immer später, und da wir uns wieder mehr der Küste näherten, wurde es auch wieder diesiger und neblig.
Kurz hinter Ventura fuhr ich den CG Ventura Beach RV Resort an, wir bekamen einen Platz zugewiesen, flugs schlossen wir gemeinsam Strom, Wasser und Abwasser an, und dann kam der Feierabend! Ich war ganz schön kaputt, merkte erst jetzt, wie konzentriert und angespannt ich den ganzen Tag gefahren bin. Nun wollte ich mich entspannen, und das war auf diesem sonnigen, schönen Platz gut möglich!
Unser RV steht gut!
RV=Recreation Vehicle
Die erste Nacht im RV, für mich war das ganz ungewöhnlich. Ich konnte garnicht so gut schlafen, dachte immer darüber nach, ob wir weiterhin so gut durchkommen, ob wir alles finden und hoffte, dass wir keine Schäden am RV bekommen. Ausserdem war es unheimlich kalt in der Nacht.
Und aus irgendeinem Grund dachte ich immer, das Wohnmobil rollt weg. Aber ich hatte die Feststellbremse betätigt, das wusste ich ganz genau!