Mittwoch, 26. Mai 2021

Richtung Morro Bay

 20.03.2010

Ich war recht früh wach und ging schon mal in Ruhe duschen. Die waren komfortabel und sauber. Danach war ich aufgewärmt, denn nachts war es unheimlich kalt.So früh am Morgen waren die Temperaturen auch noch nicht so, um gemütlich draussen zu frühstücken. Aber drinnen im RV konnten wir entspannt sitzen, nach draussen gucken und langsam wach werden.

Nach dem ausgedehnten Frühstück und aufräumen und abwaschen verliessen wir den ersten CG unserer Reise, fuhren wieder ein Stück zurück in den Ortskern von Ventura, wir wollten uns hier noch ein wenig umsehen. Etwas schwierig wurde die Parkplatzsuche. Schon für PKW gab es nicht soviele Parkplätze, ganz zu schweigen für ein Wohnmobil. Wir hatten dann aber Glück, und fanden einen ausreichend grossen Parkplatz an einer Strasse, direkt neben einem Park im Ortskern.


Es war nicht soviel los in Ventura, war wohl zu früh!



An diesem schönen Park hatten wir das RV abgestellt.


Ein wunderschöner Baum im Park.

Dann gingen wir zum Pier von Ventura, und überquerten auf dem Weg den Hwy 101.


Der Pier war schon ganz schön in die Jahre gekommen, das Holz war alt und verwittert. Aber es war trotzdem eine schöne Atmosphäre dort und wir hatten einen schönen Blick zurück auf Ventura.



Links vom Pier konnten wir in der Ferne etliche Surfer sehen.

 
















Auf dem Rückweg zum RV hatten Philip und ich uns getrennt, ich hatte mir ein bisschen die Schaufenster der Läden angesehen und Philip war in einem Antiquitätenladen verschwunden.

Zurück kam er dann mit Inlinern an den Füssen, gebraucht gekauft. Damit wollte er sich dann auf den Campgrounds abends ein wenig die Zeit vertreiben.



Kurze Zeit später fuhren wir wieder auf der 101 Richtung Montecito. Wir kamen an einer State Trooper Control vorbei, zum Glück wollten die nichts von uns.

Während ich so weiter fuhr, hatte Philip seine Nase in der Strassenkarte. Als wir Montecito erreichten, fragte er, ob wir eine Abkürzung fahren könnten, die 101 macht einen grösseren Bogen nach links, wir würden über die Abkürzung mehr oder weniger geradeaus fahren und kämen noch an einem See vorbei, dem Lake Cachuma.

Ich fand die Idee super und bog ab.

Und damit nahm das Unglück für mich seinen Lauf. Wir fuhren auf einer State Road, sehr schön durch die Natur, aber ziemlich schnell ging es ordentlich bergauf und mir wurde etwas mulmig.

Ich habe doch ein bisschen oder auch ganz viel Höhenangst. Und Philip hatte nicht erwähnt, dass der Weg über den San Marcos Pass führte!

Irgendwann wurde es wieder besser, wir waren ja auch schon genug nach oben gefahren, aber dann hat es mich so richtig gepackt! Und das war dann fatal für den restlichen Urlaub!

Hier führte die Strasse moderat wieder runter vom Pass, aber bald nach der Kurve ging die Strasse über in eine hohe Brücke über einem Tal.

Und da war es dann ganz aus, vor lauter Schreck über diese Höhe, in der Fremde in einem fremden grossen Auto, bin ich in Panik geraten. Schweissausbruch, Zittern und die Hände total verkrampft am Lenkrad. Kurz hatte ich das Gefühl, ich werde ohnmächtig. Das war aber zum Glück ganz schnell vorbei. Ich habe nur noch innerlich gebetet, dass gleich eine Haltebucht kommt!






Zum Glück kam gleich nach der Brücke ein komfortabler Rastplatz, Blinker raus und abgefahren. Ich stieg mit zitternden Knien aus und musste mich erstmal beruhigen. Philip sah mich verständnislos an, weil er nicht wusste, was los war. Kurze Erklärung, er hat dann versucht, mich zu beruhigen, und mir ging es dann auch schnell besser. Das Problem war dann nur, dass ich Angst vor der Weiterfahrt hatte. Es kamen mit Sicherheit noch mehr Brücken und Höhen.

Während der Pause hab ich das aber erstmal verdrängt und hab mir die Gegend angesehen. In der Ferne konnten wir einen See erkennen, vielleicht der Lake Cachuma?

Das sollten wir nie erfahren, denn ich wollte erstmal nur noch sicher aus den Bergen hier raus und wieder zur Küste. Philip hatte supergrosses Verständnis und war mit allem einverstanden.

Ich fuhr vorsichtig mit zitternden Knien weiter, bis wir wieder unten auf der 101 waren. Da konnte ich mich endlich entspannen und während der Fahrt auch wieder die Gegend geniessen.

Leider fiel mir nun auch eine beleuchtete Kontrollleuchte auf dem Display auf. Ein Motorblock, und nun? Anhalten, Hilfe holen, weiterfahren? Philip war für weiterfahren, da keine ungewöhnlichen Geräusche zu hören waren.

In der Nähe von San Luis Obispo fuhren wir eine Tankstelle an, haben erstmal vollgetankt und dann in der angrenzenden Werkstatt um Hilfe gefragt. Leider konnten die uns nicht helfen, aber wir durften dort das Telefon benutzen und El Monte anrufen. Philip hatte mit seinem guten Englisch das Gespräch geführt und bekam die Antwort, die Leuchte stellt kein Problem dar. It's a problem, when it's change to flashing!

Ok, wenn die Kontrollleuchte blinkt, statt nur zu leuchten, dann wird's kritisch. War ich beruhigt? NEIN!

Wir fuhren trotzdem weiter, ich angespannt, Philip heiter!



Am späten Nachmittag waren wir schon in der Nähe von Morro Bay, dort wollten wir uns den nächste CG suchen. 

Das Wetter wurde schlechter, sehr neblig, zeitweise regnete es etwas.







Es gab hier zwei Campgrounds, einer direkt am Strand, der Morro Dunes. Leider hatte der keinen Stellplatz mehr frei. Dafür entdeckte ich vom Office aber eine RV-Werkstatt, direkt auf dem Gelände. Ich sprach das Problem mit der Leuchte an und der nette Herr in der Werkstatt konnte mich beruhigen, das wäre wohl nur ein Chipfehler oder so. Jedenfalls wohl erstmal kein ernstes Problem.


Wir bekamen dann einen Stellplatz auf dem CG weiter vorne zur Strasse hin, aber immer noch ruhig gelegen, auf dem Morro Strand RV Park. 

Bis zum Strand waren es wirklich nur 4 Minuten zu Fuss.

Blick vom CG Richtung Ort.

Hier ging jetzt jeder von uns seiner eigenen Wege. Ich wollte zuallererst an den Strand, um den Kopf frei zu kriegen von dem Stress heute.





Philip's Impressionen rund um den CG.




Es war sehr diesig und neblig am Strand, man konnte garnicht weit sehen. Trotzdem fand ich es sehr entspannend und lief einige Zeit durch den Sand und ans Wasser.













Dieses Foto ist am nächsten Morgen aufgenommen. Am Abend war der Nebel so stark, dass der Morro Rock überhaupt nicht zu sehen war!